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  • AutorenbildEva Kettner-Gössler

Wie wird man Maler- und Anstreicher in Österreich? Ein umfassender Leitfaden

Der Beruf des Malers und Anstreichers ist vielseitig und kreativ, und der Weg von der Lehre bis zum Meistertitel ist eine spannende Reise, die Engagement, handwerkliches Geschick und eine kontinuierliche Weiterbildung erfordert. Im Laufe unser über hundertjährigen Firmengeschichte durften wir schon viele Lehrlinge ausbilden und Gesellen, sowie Meister beschäftigen. In diesem Beitrag erklären wir Ihnen deshalb alles über den Ausbildungsweg, die notwendigen Qualifikationen und die Schritte, die Sie in Österreich unternehmen müssen, um Meister in diesem Handwerk zu werden.



Welche Aufgaben haben Maler und Anstreicher generell?

Der Beruf des Malers und Anstreichers ist weit mehr als nur das Auftragen von Farbe auf Wände. Dieser handwerkliche Beruf umfasst eine breite Palette von Tätigkeiten, die sowohl technisches Know-how als auch künstlerisches Geschick erfordern. Maler und Anstreicher gestalten Innen- und Außenräume, schützen Oberflächen vor Witterungseinflüssen, führen Restaurationsarbeiten durch und setzen gestalterische Akzente in Wohn- und Geschäftsräumen. Ihre Aufgaben reichen von der Beratung und Planung über die sorgfältige Vorbereitung der Untergründe bis hin zur fachgerechten Ausführung verschiedenster Mal-, Lackier- und Tapezierarbeiten. Egal ob es darum geht Türen zu lackieren, moderne Wohnräume zu gestalten oder Fassaden wetterfest zu machen – Maler und Anstreicher tragen wesentlich zur Ästhetik und Funktionalität von Bauwerken bei. Der Weg um diese Aufgaben bewältigen zu können sieht in Österreich folgendermaßen aus:


Die Lehre: Der Einstieg ins Handwerk des Malers

Der erste Schritt auf dem Weg zum Maler- und Anstreichermeister ist die Lehre. Diese duale Ausbildung kombiniert theoretischen Unterricht in einer Berufsschule mit praktischer Ausbildung in einer Malerei, die die Qualifikation zum Lehrbetrieb hat.


  • Dauer: Die Lehre dauert in der Regel drei Jahre.

  • Inhalte: Sie lernen verschiedene Techniken des Malens und Anstreichens, den Umgang mit Materialien und Werkzeugen, Oberflächenbehandlung, Farbmischung, Tapezieren und vieles mehr.

  • Abschluss: Am Ende der Lehre steht die Lehrabschlussprüfung, die sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen Teil umfasst.


Gesellenjahre: Praxiserfahrung im Malerbetrieb sammeln

Nach erfolgreichem Abschluss der Lehre sind Sie offiziell Geselle bzw. Gesellin im Maler- und Anstreicherhandwerk. In den folgenden Jahren sammeln Sie wertvolle Praxiserfahrung, vertiefen Ihr Wissen und perfektionieren Ihre Fähigkeiten.


  • Berufspraxis: Arbeiten Sie in verschiedenen Betrieben, um unterschiedliche Techniken und Arbeitsweisen kennenzulernen.

  • Weiterbildung: Nehmen Sie an Weiterbildungsseminaren und Kursen teil, um Ihr Wissen stets auf dem neuesten Stand zu halten.


Die Maler-Meisterprüfung: Der Weg zur Meisterqualifikation

Nach einigen Jahren Berufserfahrung als Geselle können Sie die Meisterprüfung ablegen. Diese Prüfung ist anspruchsvoll und erfordert umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten.


  • Voraussetzungen: In der Regel benötigen Sie mehrere Jahre Berufserfahrung als Geselle. Der quer Einstieg ist unter bestimmten Bedingungen aber auch möglich.

  • Vorbereitungskurse: Viele Handwerkskammern und Fachschulen bieten Vorbereitungskurse an, die Sie auf die Meisterprüfung vorbereiten. Diese Kurse umfassen sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Übungen.

  • Prüfungsteile: Die Meisterprüfung besteht aus vier bis fünf Teilen bzw. Modulen:

  1. Fachlich-praktischer Teil: Demonstration praktischer Fähigkeiten und Umsetzung eines Meisterstücks.

  2. Fachlich-theoretischer Teil: Prüfung des theoretischen Wissens in den Bereichen Technik, Werkstoffkunde und Gestaltung.

  3. Wirtschaftlicher und rechtlicher Teil: Kenntnisse in Betriebswirtschaft, Kalkulation und rechtlichen Aspekten des Handwerks.

  4. Ausbildereignungsprüfung: Befähigung zur Ausbildung von Lehrlingen.

  5. Ergänzung: Sollte keine Lehre im Bereich Maler und Anstreicher im Vorhinein absolviert worden sein, muss diese Prüfung vor der eigentlichen Meisterprüfung ebenfalls bestanden werden.


Meistertitel und berufliche Möglichkeiten

Mit dem Bestehen der Meisterprüfung sind Sie offiziell Maler- und Anstreichermeister. Dieser Titel öffnet Ihnen viele Türen und bietet zahlreiche berufliche Möglichkeiten:


  • Selbstständigkeit: Gründung eines eigenen Malerbetriebs und Leitung von Projekten.

  • Leitende Positionen: Übernahme von Führungsaufgaben in größeren Betrieben.

  • Ausbildung: Ausbildung neuer Lehrlinge und Weitergabe Ihres Wissens an die nächste Generation.

  • Spezialisierung: Vertiefung in speziellen Bereichen wie Restaurierung, Fassadengestaltung oder ökologische Maltechniken.


Fortlaufende Weiterbildung

Auch nach dem Erreichen des Meistertitels ist kontinuierliche Weiterbildung wichtig. Neue Techniken, Materialien und gesetzliche Vorschriften erfordern ständige Anpassung und Weiterbildung.


  • Fachseminare: Teilnahme an Seminaren und Workshops zu neuen Techniken und Trends.

  • Netzwerken: Austausch mit anderen Meistern und Fachleuten auf Fachmessen und Branchenveranstaltungen.

  • Zertifizierungen: Erwerb zusätzlicher Zertifikate und Qualifikationen, um sich von der Konkurrenz abzuheben.


Fazit

Der Weg zum Maler- und Anstreichermeister in Österreich ist eine lohnende Reise, die handwerkliches Können, theoretisches Wissen und kontinuierliche Weiterbildung erfordert. Vom Einstieg über die Lehre und Gesellenjahre bis hin zur Meisterprüfung bietet dieser Beruf zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierewege. Als Meister haben Sie die Chance, Ihre eigene kreative Vision umzusetzen, einen erfolgreichen Betrieb zu führen und Ihr Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Wenn Sie diesen Weg einschlagen möchten, stehen Ihnen zahlreiche Ressourcen und Unterstützung zur Verfügung, um Ihre beruflichen Ziele zu erreichen.

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