Farben sind ein essenzieller Bestandteil jeder Malerarbeit, sei es bei der Gestaltung von Wohnräumen, Fassaden oder auch Lackierungen. Doch wie stellt man sicher, dass ein Farbton genau den gewünschten Anforderungen entspricht? Hier kommen standardisierte Farbsysteme wie NCS (Natural Color System) und RAL ins Spiel. In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede, Einsatzbereiche und Vorteile dieser beiden gängigsten Systeme!
Warum braucht man Farbsysteme?
Ohne ein einheitliches System wäre es nahezu unmöglich, eine Farbe exakt zu bestimmen und in verschiedenen Materialien oder Produktionsprozessen nachzustellen. Farbsysteme sorgen für eine präzise Farbkommunikation zwischen Maler*innen, Architekt*innen, Designer*innen und Kund*innen.
Das NCS-Farbsystem – Natürliche Farbwahrnehmung

Was ist NCS?
Das Natural Color System (NCS) basiert auf der menschlichen Farbwahrnehmung und beschreibt Farben unabhängig von Materialien oder Mischverhältnissen. Entwickelt wurde es in Schweden und ist heute eines der wichtigsten Farbsysteme in Europa.
Wie funktioniert NCS?
Jede Farbe wird nach den vier Grundempfindungen des Auges definiert: Gelb (Y), Rot (R), Blau (B) und Grün (G).
Dazu kommen Schwarz- und Weißanteile, um die Helligkeit und Farbtiefe zu bestimmen.
Beispiel für eine NCS-Farbkennung: S 1050-Y90R
"S" = Standardfarbe
"10" = 10 % Schwarzanteil
"50" = 50 % Farbigkeit (Chroma)
"Y90R" = 90 % Rotanteil, 10 % Gelbanteil
Einsatzbereiche von NCS
Das NCS-System wird häufig in der Architektur, im Innenausbau und bei der Gestaltung von Wohnräumen eingesetzt. Es eignet sich besonders für Projekte, bei denen eine exakte Farbanpassung erforderlich ist, beispielsweise bei der Renovierung historischer Gebäude.
Das RAL-Farbsystem – Industriestandard mit Tradition

Was ist RAL?
Das RAL-Farbsystem wurde 1927 in Deutschland entwickelt und ist eines der bekanntesten Farbsysteme weltweit. Ausgeschrieben bedeutet es "Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen und Gütesicherung". Besonders im Handwerk, Bauwesen und der Industrie ist es weit verbreitet.
Wie funktioniert RAL?
Die Farben sind in Gruppen unterteilt, z. B. RAL Classic (213 Farben), RAL Design (1.825 Farben) oder RAL Effect.
Jede Farbe hat eine eindeutige vierstellige Nummer, zum Beispiel:
RAL 9010 – Reinweiß
RAL 3003 – Rubinrot
RAL 7016 – Anthrazitgrau
Einsatzbereiche von RAL
Industrie & Handwerk: RAL wird oft für Lacke, Kunststoffe und Beschichtungen genutzt.
Fassadengestaltung: Viele Farbvorgaben für öffentliche Gebäude und Infrastrukturen basieren auf RAL-Farben.
Malerarbeiten: Viele Malerfirmen setzen auf das RAL-System, um langlebige und beständige Farben für Malerei und Lackierung zu garantieren.
NCS oder RAL – Welches Farbsystem ist besser?
Das hängt ganz vom Einsatzbereich ab:
Kriterium | NCS-Farbsystem | RAL-Farbsystem |
Farbanzahl | 1.950 Farben | 213 (Classic) – 1.825 (Design) |
Farbsystematik | Nach Farbempfindung des Menschen | Nach normierten Farbtönen |
Einsatzgebiet | Architektur, Innenraumgestaltung | Industrie, Bauwesen, Fassaden |
Detailgenauigkeit | Sehr differenziert | Praktische, festgelegte Farbtöne |
Unser Fazit als Wiener Malerei
Für Innenräume und Designprojekte eignet sich NCS, da es mehr Farbabstufungen bietet.
Für Fassaden, Lackierungen oder Industrieanwendungen ist RAL ideal, da es normierte Standardfarben bereitstellt.
Malerfirmen nutzen oft beide Systeme, je nach Kund*innenwunsch und Projektanforderungen.
Neben NCS und RAL gibt es auch Farbpaletten von Firmen und Herstellern selbst. Eines der bekanntesten Beispiele sind die Farbtöne von Pantone.
Farbauswahl vom Profi – Ihr Malerbetrieb in Wien hilft!
Ob NCS oder RAL, eine sorgfältige Farbwahl ist essenziell für ein gelungenes Ergebnis. Als erfahrene Malerfirma in Wien beraten wir Sie gerne und helfen Ihnen, den perfekten Farbton für Ihr Zuhause oder Ihre Gewerbefläche zu finden. Kontaktieren Sie uns für eine professionelle Farbberatung und hochwertige Malerarbeiten in Wien!