Welche Fassadenfarben gibt es? Eigenschaften, Unterschiede & Empfehlungen eine Übersicht vom Maler
- Yannick Kettner
- 19. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 24. Juni
Fassadenfarben im Überblick – Eigenschaften, Unterschiede & Empfehlungen
Die Wahl der richtigen Fassadenfarbe ist mehr als eine Frage des Geschmacks – sie beeinflusst die Langlebigkeit, Witterungsbeständigkeit und sogar das Raumklima eines Gebäudes. Doch welche Fassadenfarbe eignet sich für welchen Untergrund, welche Witterungsbedingungen und welche Erwartungen an Pflege und Optik?
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen Überblick über die gängigsten Arten von Fassadenfarben, ihre Eigenschaften und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile.

1. Was sind Dispersionsfarben? – Der Klassiker unter den Fassadenfarben
Dispersionsfarben bestehen hauptsächlich aus Kunstharz-Bindemitteln, Wasser und Pigmenten. Sie sind leicht zu verarbeiten, preiswert und in unzähligen Farbtönen erhältlich.
Eigenschaften:
Gute Deckkraft
Wetterbeständig
Relativ geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
Nicht mineralisch – dafür flexibel und rissüberbrückend
Einsatzbereich:Ideal für moderne Fassaden, Putz, Beton oder Altanstriche – nicht geeignet für feuchteempfindliche Altbau-Fassaden mit historischem Mauerwerk.
2. Was sind Silikatfarben? – Die mineralische Alternative für Fassaden
Silikatfarben basieren auf Wasserglas (Kaliumsilikat) als Bindemittel. Sie verbinden sich dauerhaft chemisch mit mineralischem Untergrund – ein Vorteil bei der Haltbarkeit.
Eigenschaften:
Hoch diffusionsoffen (feuchtigkeitsregulierend)
Alkalisch – dadurch schimmel- und algenhemmend
Extrem witterungsbeständig und UV-resistent
Nur auf mineralischen Untergründen anwendbar
Einsatzbereich:Perfekt für historische Gebäude, denkmalgeschützte Fassaden oder feuchtigkeitsempfindliche Altbauten. Weniger geeignet auf Kunstharzuntergründen.
3. Was sind Silikonharzfarben? – Die Premium-Lösung für moderne Anforderungen an Fassaden
Silikonharzfarben kombinieren die Vorteile von Dispersions- und Silikatfarben. Sie sind wasserabweisend, aber dennoch diffusionsoffen. Ihr zentraler Bestandteil ist eine Silikonharz-Emulsion.
Eigenschaften:
„Lotuseffekt“: Regen perlt ab, Schmutz wird mitgenommen
Diffusionsoffen
Gute Haftung auf verschiedenen Untergründen
Algen- und pilzresistent
Einsatzbereich:Für Neubauten, Sanierungen oder stark wetterbelastete Fassaden – besonders geeignet für kühl-feuchte Regionen.
4. Was sind Kalkfarben? – Natürlich, traditionell und diffusionsoffen
Kalkfarben basieren auf Sumpfkalk und werden seit Jahrhunderten verwendet. Sie überzeugen durch ihre Natürlichkeit und sind ökologisch sehr verträglich.
Eigenschaften:
Sehr diffusionsoffen
Alkalisch – daher schimmelhemmend
Natürlicher Look, leicht wolkige Oberfläche
Geringe Witterungsbeständigkeit, kreidet oft
Einsatzbereich:Vor allem bei der Restaurierung von Altbauten oder für ökologisches Bauen – benötigt passenden, mineralischen Untergrund.
5. Was sind Reinacrylatfarben? – Robust und witterungsbeständig
Reinacrylatfarben bestehen aus 100 % Acryl-Bindemittel und bieten eine besonders hohe Beständigkeit gegen UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Umweltbelastungen.
Eigenschaften:
Langlebig und sehr wetterbeständig
Gute Farbtonstabilität
Weniger diffusionsoffen als Silikat oder Kalk
Hohe Haftung
Einsatzbereich:Für stark beanspruchte Fassadenflächen, auch in industriellen oder urbanen Bereichen – geeignet für Altanstriche oder Mischuntergründe.
Die richtige Fassadenfarbe – individuell statt pauschal
Welche Fassadenfarbe für Ihr Projekt passt, hängt von vielen Faktoren ab: dem Untergrund, dem Zustand des Mauerwerks, der Witterungseinflüsse und natürlich vom gewünschten Erscheinungsbild.

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