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VOCs in Farben & Lacken – Was bedeutet das eigentlich?

  • Autorenbild: Yannick Kettner
    Yannick Kettner
  • 30. Apr.
  • 2 Min. Lesezeit

Wer schon einmal eine frische Wand gestrichen oder Lackierarbeiten gemacht hat, kennt den typischen Farbgeruch. Dahinter stecken häufig sogenannte VOCs – flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds). Doch was genau sind diese Stoffe, wie wirken sie sich auf Gesundheit und Umwelt aus – und was bedeutet das für uns im Malerhandwerk?

Eine lackierte Oberfläche mit Struktur

🧪 Was sind VOCs überhaupt?

VOCs (Volatile Organic Compounds) sind leichtflüchtige organische Verbindungen, die bei Raumtemperatur gasförmig werden und in die Raumluft übergehen. Sie befinden sich unter anderem in:

  • Farben & Lacken

  • Klebern

  • Reinigungsmitteln

  • Lösungsmitteln

  • Kunststoffen


VOCs verdunsten während und nach dem Auftragen von Beschichtungen und sind hauptverantwortlich für den oft intensiven Geruch frischer Farbe oder Lacke.


🫁 Warum sind VOCs ein Thema für die Gesundheit?

Flüchtige organische Verbindungen können – je nach Konzentration und Expositionsdauer – gesundheitliche Auswirkungen haben. Dazu zählen:

  • Kopfschmerzen

  • Reizungen der Atemwege, Augen oder Haut

  • Schwindelgefühl

  • Bei längerer Belastung sogar Allergien oder chronische Atemwegserkrankungen


Besonders empfindlich reagieren Kinder, ältere Menschen und Personen mit Atemwegserkrankungen. Aus diesem Grund ist es wichtig, VOCs möglichst gering zu halten – insbesondere in Innenräumen.


🎨 Was bedeutet das für das Malerhandwerk?

Für uns als Maler*innen ist der verantwortungsvolle Umgang mit VOC-haltigen Materialien ein zentrales Thema – sowohl im Hinblick auf unsere eigene Gesundheit als auch auf die unserer Kund*innen.


✔️ Grundsätze:

  • Verwendung von VOC-armen oder VOC-freien Farben und Lacken, wo immer möglich

  • Transparente Beratung zu Inhaltsstoffen, vor allem bei sensiblen Bereichen (z. B. Kinderzimmer, Schulen, Büros)

  • Gute Belüftung und Trocknungszeit einhalten

  • Einsatz von natürlichen Alternativen wie Silikat- oder Kalkfarben, wo es passt


🔎 VOC-Kennzeichnung – worauf achten?

In der EU sind Grenzwerte für VOCs in Farben & Lacken gesetzlich geregelt. Auf den Produktverpackungen ist meist ein VOC-Gehalt in g/l (Gramm pro Liter) angegeben.

Zusätzlich gibt es Labels wie den Blauen Engel, EU Ecolabel oder Natureplus, die strenge Kriterien zur Emission erfüllen.


🌿 Alternativen mit weniger oder keinen VOCs

Immer mehr Hersteller bieten inzwischen hochwertige, lösungsmittelfreie oder emissionsarme Produkte an. Besonders beliebt im Innenbereich sind z. B.:


  • Dispersionsfarben mit niedrigem VOC-Gehalt

  • Silikatfarben (mineralisch, besonders atmungsaktiv)

  • Kalkfarben (natürlich, VOC-frei, schimmelhemmend)

  • Wasserbasierte Lacke


Bei Renovierungen, Neuanstrichen und sensiblen Bereichen soll, wo immer es möglich ist, bewusst auf solche Materialien geachtet und zurückgegriffen werden – um Räume nicht nur optisch, sondern auch gesundheitlich aufzuwerten.


✅ Fazit: VOCs – wichtig, aber vermeidbar

VOCs sind in vielen Beschichtungsstoffen enthalten, können aber durch bewusste Produktauswahl und fachgerechte Verarbeitung deutlich reduziert oder ganz vermieden werden. Das bedeutet bessere Raumluft, mehr Wohlbefinden und langfristigen Gesundheitsschutz – für Kundi*nnen wie auch für uns als Maler*innen.

 
 
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