Epoxidharz vs. Polyurethan: Was ist der Unterschied?
- Yannick Kettner
- vor 1 Tag
- 2 Min. Lesezeit
Wenn es um widerstandsfähige, langlebige und belastbare Oberflächen geht, führt kein Weg an Reaktionsharzen vorbei. Die zwei bekanntesten Vertreter in diesem Bereich sind Epoxidharz (EP) und Polyurethan (PU). Beide Materialien werden in der Industrie, im Gewerbe, aber auch im privaten Bereich häufig als Bodenbeschichtung und Versiegelung eingesetzt.
Doch worin unterscheiden sich die beiden Systeme eigentlich – und welches eignet sich wofür? In diesem Beitrag geben wir einen einfachen Überblick.

🧪 Was ist Epoxidharz (EP)?
Epoxidharz ist ein fast immer aus zwei Komponenten bestehendes Kunstharz, das aus Harz und Härter besteht. Nach dem Mischen reagiert das Material chemisch und härtet aus – ohne zu schrumpfen. Es entsteht eine harte, chemikalien- und abriebfeste Oberfläche.
Typische Eigenschaften:
Extrem hart und druckfest
Sehr gute Haftung auf vielen Untergründen
Beständig gegen Öle, Fette, Chemikalien
Nahezu geruchlos nach Aushärtung
Leicht zu reinigen, hygienisch
🧪 Was ist Polyurethan (PU)?
Auch Polyurethan ist ein Reaktionsharzsystem, das meist aus zwei Komponenten (Harz und Härter) besteht. Im Gegensatz zu Epoxidharz ist PU elastischer, flexibler und reagiert oft empfindlicher auf Temperatur und Feuchtigkeit bei der Verarbeitung.
Typische Eigenschaften:
Elastisch, dehnfähig, trittschalldämmend
UV-beständig (vergilbt nicht)
Angenehmes Laufgefühl
Rissüberbrückend
Kratz- und abriebfest
🏗 Unterschiede im Einsatz – Welche Beschichtung ist für was geeignet?
Epoxidharz-Beschichtungen – ideal bei hoher Belastung
Epoxidharz ist die erste Wahl für Industrieböden, Garagen, Werkstätten und Lagerflächen, wo die Böden mechanisch stark belastet werden (z. B. durch Staplerverkehr, Maschinen oder Chemikalien).
✅ Vorteile:
Sehr belastbar und hart
Chemikalien- und ölresistent
Günstiger in der Anschaffung
Auch in Schichten aufbau- und farblich gestaltbar
❌ Nachteile:
Nicht UV-beständig (vergilbt bei Sonneneinstrahlung)
Kann bei starker Krafteinwirkung spröde werden
Rissbildung bei beweglichen Untergründen möglich
PU-Beschichtungen – ideal für Wohnbereiche und Außenzonen
PU-Beschichtungen kommen häufig bei Design-Böden, Balkonen, Terrassen, Sporthallen oder Wohnräumen zum Einsatz – überall dort, wo elastische, UV-beständige und angenehm begehbare Flächen gefragt sind.
✅ Vorteile:
UV-beständig, vergilbt nicht
Angenehm elastisch – rissüberbrückend
Kratz- und stoßunempfindlich
Auch für dekorative Oberflächen geeignet
❌ Nachteile:
Etwas teurer als Epoxidharz
Empfindlicher bei der Verarbeitung
Weniger chemikalienresistent
🛠 Fazit: Epoxidharz oder Polyurethan – was ist besser?
Eigenschaft | Epoxidharz (EP) | Polyurethan (PU) |
Härte & Belastbarkeit | Sehr hoch | Hoch, aber elastischer |
UV-Beständigkeit | Gering (vergilbt) | Sehr gut |
Elastizität | Eher spröde | Flexibel & rissüberbrückend |
Chemikalienresistenz | Sehr gut | Gut |
Oberfläche | Glatt, glänzend möglich | Matt bis seidenglänzend |
Preis | Günstiger | Etwas teurer |
Einsatzbereiche | Garage, Werkstatt, Industrie | Balkon, Wohnbereich, Außen |
Kurz gesagt:
Epoxidharz ist die richtige Wahl für Flächen, die hohe mechanische Belastung aushalten müssen.
PU empfiehlt sich, wenn es um elastische, wohnliche oder sonnenexponierte Flächen geht.