Der ideale Beschichtungsaufbau für Malerei und Lackierung – Schritt für Schritt erklärt vom Maler
- Yannick Kettner
- 16. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Ob bei der Neugestaltung von Innenräumen oder der Instandhaltung von Fassaden – ein fachgerechter Beschichtungsaufbau ist das Fundament für langlebige und optisch ansprechende Maler- und Lackierarbeiten. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen den typischen Ablauf eines idealen Beschichtungsaufbaus, wie er in unserem Handwerk tagtäglich zum Einsatz kommt.

1. Vorbereitungsarbeiten: Sauberkeit und Schutz zuerst
Bevor es überhaupt mit Farbe oder Lack losgeht, beginnt jede professionelle Malerarbeit mit einer sorgfältigen Vorbereitung: Möbel werden aus dem Arbeitsbereich entfernt oder sorgfältig abgedeckt, Lichtschalter und Steckdosen abmontiert und der Boden mit Abdeckmaterial wie Packzell oder Folien geschützt. Auch Absperrungen oder Hinweisschilder werden bei Bedarf angebracht – besonders bei Arbeiten in öffentlichen oder bewohnten Bereichen.
2. Untergrundprüfung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser
Ein optimaler Anstrich hängt maßgeblich vom Untergrund ab. Deshalb erfolgen verschiedene Prüfmethoden:
Gitterschnitt- oder Abrissprobe prüfen die Haftfestigkeit
Feuchtigkeitsmessungen zeigen, ob ein Boden oder eine Wand trocken genug ist
Kratz- und Wischproben geben Hinweise auf Altbeschichtungen und SaugverhaltenNur wenn diese Vorprüfungen positiv verlaufen, kann ein stabiler Aufbau gewährleistet werden.
3. Untergrundvorbereitung oder Entschichtung
Je nach Zustand des Untergrunds folgt entweder eine Vorbereitung oder eine vollständige Entfernung alter Beschichtungen:
Vorbereitung: Anlaugen, Reinigen, Schleifen oder Aufrauen – alles, um eine griffige Oberfläche zu schaffen
Entschichtung: Bei stark beschädigten oder ungeeigneten Altanstrichen wird abgeschliffen, abgebeizt, abgelaugt oder sogar mit thermischen bzw. abrasiven Methoden (z. B. Abbrennen oder Strahlen) gearbeitet
4. Grundierung: Die unsichtbare Basis
Eine passende Grundierung bereitet den Untergrund auf die nachfolgenden Schichten vor. Sie sorgt für bessere Haftung, gleichmäßige Saugfähigkeit und Schutz. Je nach Einsatz kommen unterschiedliche Produkte zum Einsatz:
Tiefengrund oder Haftvermittler
Vorkleisterung bei Tapeten
Rostschutz bei Metallteilen
Imprägnierungen bei porösen Oberflächen
5. Spachtel- und Ausbesserungsarbeiten
Vor dem Farbauftrag werden Unebenheiten, Risse oder kleine Löcher verspachtelt oder ausgebessert. Bei größeren Spannungen in der Wand wird eine Rissarmierung mit Bandagen oder Gewebe eingebracht. Je nach Anforderung erfolgt dieser Schritt maschinell (Rakeln) oder manuell.
6. Zwischenbeschichtung: Der funktionale Unterbau
Die Zwischenbeschichtung bildet den Unterbau für die finale Oberfläche. Sie gleicht Farbunterschiede aus, stabilisiert den Aufbau und sorgt für Deckkraft. Oft wird bereits hier in mehreren Schichten gearbeitet – durch Rollen, Streichen, Spritzen oder Spachteln.
7. Endbeschichtung: Das sichtbare Ergebnis
Abschließend wird die Endbeschichtung aufgetragen – meist in Form von Farbe oder Lack. Hier entscheidet sich, ob das Ergebnis matt, seidenmatt, glänzend oder strukturiert sein soll. Eine saubere Verarbeitung ist hier essenziell – nicht nur für die Optik, sondern auch für die Langlebigkeit.
Fazit: Qualität beginnt mit dem Aufbau
Der ideale Beschichtungsaufbau ist kein Zufallsprodukt – sondern das Ergebnis systematischen Vorgehens, hochwertiger Materialien und fachlicher Erfahrung. Je gründlicher die einzelnen Schritte durchgeführt werden, desto schöner und dauerhafter ist das Ergebnis. Als Malerbetrieb mit langjähriger Erfahrung stehen wir Ihnen gerne beratend zur Seite – von der Planung bis zur letzten Pinselbewegung.
Möchten Sie mehr über unsere Maler- und Lackierarbeiten erfahren? Kontaktieren Sie uns – wir beraten Sie gerne vor Ort in Wien und Umgebung!