Maler und Anstreicher Glossar


In der Welt der Maler und Anstreicher gibt es viele Fachbegriffe, die nicht immer sofort verständlich sind. Damit Sie sich besser in den Bereichen rund um das Handwerk der Malerei zurechtfinden, haben wir ein einfaches und übersichtliches Verzeichnis wichtiger Begriffe zusammengestellt. Egal ob Sie eine Wohnung bzw. ein Haus renovieren oder sich einfach für Malertechniken interessieren – dieses Glossar hilft Ihnen, den richtigen Überblick zu behalten. Sollten Sie darüber hinaus noch Hilfe benötigen steht Ihnen unsere Malerei in Wien und Umgebung gerne beratend zur Seite!
Abbeizen
Entfernen einer alter Lackierung durch Quellen des Lackfilmes mittels Chemikalien.
Abdunsten (Ablüften)
Teilweise oder völliges Verdunsten flüchtiger Anteile, ehe die Filmbildung vollendet ist und sine weitere Beschichtung aufgebracht werden kann.
Abplatzen/Abblättern
Ablösen einzelner Schichten oder des gesamten Lackfilmes vom Untergrund. Ursache: mangelhafte Haftfähigkeit oder falsche Arbeitsweise.
Abtriebfestigkeit
Widerstand von Lackfilmen gegen Verschleiß durch Scheuern und Polieren. Bedingt durch Härte, Dehnbarkeit und Haftvermögen, bestimmbar mit SpeziaI-Abtrieb-Prüfgeräten.
Absetzen
Bodensatzbildung von Pigmenten, die spezifisch schwerer sind als die Bindemittellösung. Abhilfe: sorgfältiges Aufrühren.
Absorption
Die Aufnahme von Gasen durch Flüssigkeiten, optisch-physikalisch das Verschlucken von auftreffenden Lichtstrahlen und das teilweise Aufnehmen von Lichtstrahlen. Die Farbigkeit von Flächen und Stoffen beruht auf der Absorption eines Teiles der Strahlen von weißem Licht.
Absperrmittel
Folien oder Anstrichstoffe, die die Reaktionen von Grund zum Lack, von Schichten untereinander verhindern. Handelsbezeichnung: Sperrgründe. Auf NC-Absperrmitteln trocknen klebende Ol- und Lackanstriche Richter, DD-Absperrmittel werden mit Erfolg zur Absperrung von Holzinhaltsstoffen verwendet.
Abstrahlen
Abstrahlarbeiten mit Sand sind wegen der Gefahr der Silikose verboten.
Acetate
Als Lösungsmittel eingesetzte Essigsäureester einwertiger Alkohole. Lackrohstoffe, z. B. Polyvinylacetat (PVA).
Acrylharzlacke
Luft- oder wärmehärtend, Ietztere selbst- oder fremdvernetzend (Vernetzung durch Amino- oder Epoxidharze).
Adhäsion
Die Anziehungskraft zwischen den Molekülen zweier verschiedener Körper. In der Anstrichtechnik wesentlich für Haftfestigkeit und Überstreichbarkeit.
Adsorption
Adsorbierte Körper werden ohne Veränderung der chemischen Eigenschaften physikalisch an Oberflächen gebunden.
Affinität
beim Zueinanderstreben von Elementen oder Molekülen wirkende Kraft.
Aktive Pigmente
Pigmente, die durch ihre Fähigkeit der Versteifung mit dem Bindemittel einen optimalen Korrosionsschutz bieten.
Alkalien
wässerige Lösung von Natrium und Kaliumsalzen der Kohlen und Kieselsäure -->Laugencharakter, z. B.: Soda, Pottasche, Was serglas.
Allkydharze
Phthalatharze, mit trocknenden oder nichttrocknenden Fettsäu ren modifiziert. Ölgehalte von 20 bis 70 %. Sie ergeben, mit lufttrocknenden Ölen vermischt, Streich- und Spritzlacke, gehan delt als schnelltrocknende Kunstharzlacke. Bei Zusatz zu Nitro lacken bilden sich Nitrokombinationslacke.
Allergien
die Neigung eines Organismus, auf bestimmte Reize anders als üblich zu reagieren. Infektionserreger.
aminohärtende Lacke
Kunstharzlacke, die durch Kondensation aus Harnstoffen und Formaldehyd gewonnen werden. Als Bindemittel für Einbrennlacke, säurehärtende Lacke und Pressmassenbindungen (z. B. Spanplatten).
Analyse
mit dem Ziel der Ermittlung der Bestandteile ausgeführte chemische Zerlegung.
Anstrich/Anstrichfilm
Aus Anstrichstoffen hergestellte Beschichtung (Lackierung) auf einem Untergrund.
Anstrichstoff/Anstrichmittel
flüssiger bis pastenförmiger, auch pulverförmiger Beschich tungsstoff, der durch entsprechende Verfahren auf einen Untergrund aufgetragen wird und nach Trocknung einen festen Film ergibt.
Anstrichträger
Sammelbegriff für Grundwerkstoffe (z. B. Metall, Holz), die als Untergrund für Anstriche dienen.
Äthylacetat
für Nitrocellulose, Polystrol, PVC und Chlorkautschuk wesentliches Lösungsmittel (Essigsäureäthylester).
AtmungNentilation
Fähigkeit eines lackierten Untergrundes, mit der Atmosphäre in Feuchtigkeitsaustausch zu treten. Sie verhindert Abplatzen der Lackierung durch Dampfdruck, weil diese feuchtigkeitsdurchlässig ist.
Auftragsverfahren
Üblich sind Streichen, Spachteln, Rollen, Spritzen, Tauchen, Flu ten, Gießen, Walzen, Rammeln (Trommellackieren) und Auf drucken.
Ausbleichen
Farbtöne, die bei einer Weißabmischung nicht mehr lichtecht sind und dann durch Lichteinwirkung verblassen.
Ausbluten
Durch Lösung in Wasser oder in organischen Lösungsmitteln wandern Salze, Farben oder andere Substanzen in die Lack schichten ein.
Auskreiden
Zerstören des Bindemittels durch Verwitterung oder chemische Einflüsse. Die Pigmentteilchen werden aus ihrem Gefüge frei und geben beim Darüberwischen Farbe ab.
Auslaufbecher
Messgefäß zur Viskositätsprüfung von Flüssigkeiten.
Ausschwimmen
Entmischen von Komponenten, z. B. Pigmenten, aus Anstrichstoffen während der Lagerung oder während des Trocknens. Verursacht durch zu starke Verdünnung, nicht ausreichende Vermischung oder Benetzung, zu hohe Feuchtigkeitsgehalte oder spezifisch zu leichte Stoffe.
Benetzung
Vermögen eines Anstrichstoffes, sich auf einem Untergrund störungsfrei zu verteilen.
Benzin
Gemisch aus verschiedenen feuergefährlichen Kohlenwasserstoffen. Lösungsmittel für Fette, Öle und Harze.
Benzol
aromatischer Kohlenwasserstoff, Ausgangsmaterial für chemische Verbindungen. Lösungsmittel für Lackharze.
Beschichtung
Sammelbegriff für eine oder mehrere zusammenhängende, aus Beschichtungsstoffen hergestellte Schichten auf einem Untergrund: Anstrich {zum Fensteranstrich), Lackierung (zur Fahrzeuglackierung) oder Kunstharzputz (z. B. Fassadenputz) sowie Spachtelschicht. Beschichten kann durch Streichen, Spritzen, Tauchen, Gießen, Spachteln usw. erfolgen.
Beschichtungsstoff
Oberbegriff für Stoffe, die eine Beschichtung ergeben. Anstrich stoff, Lack, Füller oder Spachtelmasse. Alternativ werden die Be griffe Anstrichstoff und Lack verwendet.
Beschleuniger
Stoffe, die den Ablauf einer Reaktion beschleunigen, z. 8. Reaktionslacke.
Bindemittel
Der nicht flüchtige, lösliche Anteil einer Lackfarbe, der die Pigmentteilchen miteinander verbindet und nach Trocknung einen zusammenhängenden Film bildet.
biologische Anstrichfarben
Biologie ist die Wissenschaft vom Lebendigen, daher sind solche Anstrichfarben in keiner Weise gesundheitsgefährdend für den Menschen. Z. B. Naturharzlacke, Naturöle, Wachse, Ölwachskaseine u. a.
Bläschenbildung
Luft- oder wassergefüllte Erhebungen im Lackfilm, entstanden durch mangelhaft getrocknete Spritzluft, Feuchtigkeit aus dem Untergrund oder durch hygroskopische Materialien.
Bläue
Pilz, der sich ohne Holzzerstörung von den Holzinhaltsstoffen, besonders des Splintes, nährt und diesen blau färbt.
Bleichen
Aufhellung von Hölzern, meist mit Wasserstoffsuperoxyd.
Butanol
Verdünnungs- und Lösungsmittel für Lackrohstoffe, z.B. für NC Lacke, zur Vermeidung des Weißanlaufs bei zu hoher relativer Luftfeuchte beim Spritzen.
Chemikalienbeständigkeit
Beständigkeit bei Lackfilmen gegen Einwirkung und Belastung durch Gase, Flüssigkeiten und Feststoffe chemisch aggressiver Art, z.B. gegen Laugen und Säuren.
DD-Lack
Zweikomponenten-Reaktionslack, Desmophen als Stammlack, Desmodur als Härter. Filmbildung durch Polyaddition (Polyurethan). Einstellbar auf größte Dehnung und höchste Härtung.
Deckanstrich
Er soll die unter ihm liegenden Schichten schützen und dem Anstrichsystem die geforderten Oberflächeneigenschaften geben. Er besteht aus einer oder mehreren Schichten und wird auch Schlussanstrich genannt.
Deckvermögen
Vermögen eines pigmentierten Anstrichstoffes, die Farbe des Untergrundes zu verdecken.
Diffusion
Feuchtigkeitsaustausch zwischen Anstrichträger und· Atmosphäre.
Diffundieren
Gasförmige oder flüssige Stoffe durchdringen z. 8. Folien, An striche und Hölzer.
Dispersionsfarbe
siehe „Kunststoffdispersionsfarbe".
Dispersionslackfarbe
liegt auf der Basis einer wässrigen Kunststoffdispersion und er gibt einen lackartigen Anstrichfilm, gelegentlich „Wasserlacke" genannt.
Durchhärten
Durchtrocknung oder chemische Reaktion innerhalb eines Anstrichfilmes bis zur Gebrauchshärte.
Durchschlagen
Sichtbarwerden des Untergrundes, z. 8. durch zu geringe Pigmentierung oder Einwanderung von Stoffen in den neuen An strich.
Durchschleifen
zu starkes Abschleifen von z. B. Furnieren oder Lackschichten. Kann als Fehler das Werkstück schädigen, gezielt eingesetzt aber gute Effekte bringen.
Duroplaste
Kunststoffe, die sich nach der Aushärtung nicht mehr auflösen, schmelzen oder erweichen lassen, z. B. Polyester.
Effektlacke
Lacke mit strukturierten Trockenfilmen, z. B. Hammerschlag-, Kräusel- oder Sehrumpflack, Narben- und Eisblumenlack.
Egalisieren
1.Behandeln mit Voranstrichen, die unterschiedliche Saugfähigkeit, wie z. B. bei Längs- und Hirnholz, ausgleichen.
Einbrennen
Trocknung von Lacken, deren Bindemittel nur unter hoher Temperatureinwirkung (90 °C bis 180 °C) miteinander chemisch reagieren.
Einbrennlacke
Lacke, deren Aushärtung nur bei Temperaturen zwischen 110 °C und 300 °C möglich ist, meist für Metalle verwendbar. Durch die Temperaturen sind schnellere Aushärtung und höhere Beständigkeit möglich. ,
Einfärben
Buntfärbung farblos durchsichtiger Massen mit löslichen Farbstoffen.
Einkomponenten-Reaktionslack
Reaktionslack, bei dem die zur Härtung führende Reaktion durch physikalische und/oder chemische Einwirkungen erfolgt, z. B. durch Luftfeuchtigkeit.
Einlassmittel
dünnflüssige Grundierungen zur Egalisierung, Abdichtung und Festigung stark saugender Gründe.
Einschichtlackierung
Lacküberzüge, die zugleich Grund- und Decklack sind. Mit hohem Deckvermögen ausgestattet; vor allem auf ausreichende Haftung ist zu achten. Sie sind vorwiegend für Innenräume geeignet.
Einsinken/Nachfallen
Nicht ausreichend durchtrocknete Grundmaterialien, wie z. B. Spachteln, die beim.beschleunigten Trocknen schrumpfen und dadurch einfallen.
Ekzeme
sind eine Überempfindlichkeit der Haut gegen meist wiederholt einwirkende Reize. Im akuten Stadium kommt es zu Rötung, Bläschenbildung, Nässen oder Krustenbildung auf der Haut.
Elastizität
Fähigkeit eines Körpers, nach Deformierung seine ursprüngliche Gestalt wieder anzunehmen, z. B. Stoßstangen aus Kunststoff. Bei einem Lackfilm die Fähigkeit, Untergrundveränderungen ohne Zerstörung auffangen zu können.
Elektrolyse
Durch Stromfluss über einen Elektrolyten wird das unedle Metall nach der Spannungsreihe der Metalle zersetzt. Durch entsprechende Isolierung kann dem entgegengewirkt werden, auch Lackierungen können Elektrolyte abhalten und die Korrosion verhindern.
Eloxieren
elektrolytische Oxidation von Aluminium; dadurch wird die Oxidschicht wesentlich verstärkt, die dann als Schutz gegen Korrosion ausreicht.
Emaillack
ist eine pigmentierte Lackfarbe für hochglänzende, gut verlaufende Lackierungen. Diese Beschichtung ist keine Emaillierung.
Embleme
Kunstform, die die Sinnbilder durch Zeichnungen, Holzschnitte oder Kupferstiche mit einem Motto und einer Unterschrift wiedergab. Abzeichen, z. B.: vereinfachte Handwerkszeuge als Zunftzeichen.
Emission
Abgabe von Stoffen und Energien einer Anlage an die Umwelt.
Emulsion
Durch Emulgatoren und Stabilisatoren (in feinster Verteilung) er reichte Vermischung von eigentlich nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten.
Enkaustik
antike Wachsfarbenmalerei. Mit Wachs verbundene Pigmente werden als heißes Anstrichmittel oder mit heißem Spachtel untereinander und mit der Malfläche verschmolzen.
Ensemble
das Ganze in einem gesehen; die Gesamtheit.
Entfetten
Entfernen von Öl-, Fett- und Wachsresten von Anstrichunter gründen durch Trichloräthylen, Methylenchlorid, Tetrachlorkohlenstoff und andere Lösungs- oder Dispergiermittel.
Entmischen
Trennung von Pigment und Bindemittel oder Pigmenten unter einander; Lack wird unbrauchbar. Kann durch zu viel oder unge eignetes Verdünnungsmittel geschehen.
Entschäumungsmittel
Zusätze zu Anstrichstoffen, die ein rechtzeitiges Zerplatzen von Schaumblasen bewirken.
Entzündungstemperatur
Entflammungspunkt bei Lösungsmitteldämpfen, der aber auch von der Konzentration und Mindestmenge abhängt.
Epoxidharze
hochwertige Reaktionslacke oder Harze zum Aufbau z. B. glasfaserverstärkter Kunststoffe. Sie ergeben sehr widerstandsfähige Filme und sind auch als Gussharze einsetzbar.
Ergiebigkeit
ist die Fläche in m2, die mit der Mengeneinheit eines Beschichtungsstoffes mit einer Beschichtung in bestimmter Schichtdicke theoretisch versehen werden kann. Die Angabe erfolgt in m2/kg mit Trockendichtdicke in µ,m.
Erstarrungspunkt
Temperatur, bei der ein flüssiger Stoff in den festen Aggregatzustand übergeht, z. B. bei Gefrieren.
Farbe
Eine durch das Auge vermittelte farbige Erscheinung, die durch Farbton, Helligkeit, Sättigung bestimmt wird.
Färbevermögen
ist nicht immer gleich dem Deckvermögen. Eigenschaft eines Farbmittels, andere mit ihm vermischte Farbmittel im Farbton zu verändern.
Farbmittel
Oberbegriff für alle farbgebenden Substanzen:
Anorganische Farbmittel: natürliche= Erdpigmente, synthetische= Mineralpigmente, Metalleffektpigmente = Bronzen.
Organische Farbmittel: natürliche Pigmente (tierischer oder pflanzlicher Herkunft), synthetische Pigmente (aus Erdöl, Teer oder durch so genannte Verlackung).
Lösliche organische Farbstoffe: natürliche (Tier- und Pflanzenfarbstoffe), synthetische (aus Erdöl oder Teer).
Farbnebel
Z. B. beim Spritzen entstehende Lösungsmitteldämpfe, die schwebende Pigmente tragen. Sie sind infolge der Gesundheitsschädlichkeit durch Absaugen und Entlüften zu beseitigen.
Farbstoffe
Lösliche organische Farbstoffe, die keinen Körper haben und deshalb auf eine Unterlage (Substrat) gebracht werden müssen.
Farbtonabweichung
Jede farbige Lackierung ändert sich durch den natürlichen Abbau je nach Alter, Pflege, Beanspruchung, Art und Qualität von Bindemittel und Pigmentierung mehr oder weniger.. Auch die „originalgetreuen" Autoreparaturlacke können deshalb ein Nachtönen erforderlich machen (siehe Nuancieren).
Feinschliff
Schleifen mit Körnung 280 bis 600, mit Bimssteinmehl, Stahl wolle oder Bändern mit eingebundenen feinsten Körnchen zur Entfernung der beim Grobschliff entstandenen Riefen.
Festkörpergehalt
Je höher die filmbildenden Bindemittelanteile sind, desto höher ist der Festkörpergehalt und damit das Füllvermögen eines Materials.
Feuerlöscher
(für Malerwerkstätten geeignete) Trockenpulverlöscher
ÖNORM Trocken 6 Brandklassen: B BW C E
Brandklassen B für Benzin, Benzol, Öle, Fette
BW für Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkohol, Aceton
C für Methan, Propan, Wasserstoff, Acetylen E für Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektroschaltanlagen
Filmbildner
siehe „Bindemittel"
Filmbildung
Übergang eines aufgetragenen Beschichtungsstoffes vom flüssigen in den festen Zustand, erfolgt durch Trocknung oder Härtung.
Filmdicke
Dicke des nach dem Entweichen der Lösemittel (Trocknen) zurückbleibenden Anstrichfilms.
Flammpunkt
ist die Temperatur, bei der sich aus einer brennbaren Flüssigkeit Dämpfe in solcher Menge entwickeln, dass ihr Gemisch mit Luft erstmalig mit einer Zündflamme (Funken) entflammt werden kann.
Flammspritzen
Aufspritzen von Kunststoffpulver durch eine Spezialspritzpistole mit Gebläseflamme, z. B. von PVC auf vorher entfettete und gesäuberte Metalle.
Flüssiggas
Propan = aliphatischer (azyklische organische Verbindung; Gegensatz: aromatische Verbindung z. B. Benzol), gasförmiger Kohlenwasserstoff. Farb- und geruchloses Nebenprodukt der Kokereien und Erdölaufbereitungsanlagen. Kommt auch im Erdgas vor und wird zusammen mit Butan (gasförmiger aliphatischer gesättigter Kohlenstoff) in Stahlflaschen als Flüssigkeit in den Handel gebracht und für Beleuchtungs- und Heizzwecken, aber auch in Verbrennungsmotoren verwendet.
Fluten
Auftrag von Grundierungen, Holzschutz oder Lacken durch Übergießen der Teile, wobei der Überschuss wieder
zurückgepumpt wird.
Füllkraft / Füllvermögen / Verlauf
Eigenschaft einer Lackfarbe und eines Vorlackes (Füllers), einen kleinen Unebenheiten ·aufweisenden Untergrund mit einer gleichmäßigen Schicht abzudecken, ohne nachzufallen.
Füllstoffe
Verschnittmittel, die aber auch eine Erhöhung der Druckfestigkeit und Abtriebsfestigkeitswerte bringen.
fungizide Anstrichstoffe
Anstrichstoffe mit Zusatz von Giften zur Abtötung von Mikroorganismen und Pilzen.
Gefahrenklasse
Entsprechend ihrem Flammpunkt werden nach der Verordnung für brennbare Flüssigkeiten diese in drei Klasse eingeteilt.
Gelieren
Übergangsform, z. B. eines Kunstharzes, zwischen festem und flüssigem Zustand, hervorgerufen durch die Abdunstung von Lösungsmitteln oder/und durch chemische Reaktionen, auch vor dem Lackieren.
Gießharze
Bindemittel für Kunststoffmassen; es werden z. B. Epoxid- und Polyesterharze verwendet.
Gitterschnittprobe
Probe zur Ermittlung der Haftfestigkeit von Lackfilmen. In z. B. 1 mm Abstand werden die Filme mit einer scharfen Klinge über Kreuz bis auf den Grund durchgeschnitten und nach dem Grad des Abhebens der Teilchen beurteilt.
Glanz
Sinneseindruck für die mehr oder weniger gerichtete Reflexion der Lichtstrahlen von einer lackierten Oberfläche.
Glasfaserverstärlrnng
Armierung von Kunstharzen mit Glasfasern zur Verstärkung,
z. B. von Polyester- und Epoxidharzen für Boote und Flugzeug teile, lackiert mit Kunstharzlacken, z. B. DD-Lacken.
Glanzverlust
Ein Lackfilm verliert sein hochglänzendes Aussehen; hat verschiedene Ursachen, wie z.B. saugende poröse Untergründe, zu hoher Pigmentanteil, hohe Luftfeuchtigkeit oder schlechte Belüftung.
Grundanstrich
Grundbeschichtung aus einem Anstrichstoff. Tiefgrund dient zum Abdichten und Festigen stark saugender Untergründe.
Haftgrundmittel (Wash-Primer)
Anstrichmittel zur Passivierung und Haftvermittlung von Metalloberflächen, meist Zweikomponentenmaterialien, die in sehr dünnen Schichten aufgetragen werden.
Hammerschlaglacke
Effektlacke, die meist durch Zusatz von Aluminiumpulver eine hammerschlagartige Oberflächenstruktur erhalten; erreicht durch Kraterbildung, deren Größe von Zusammensetzung und Schichtdicke des Lackes abhängig ist.
Harnstoffharze
Aus Harnstoffen, Formaldehyd und Zusätzen bestehende Lacke, meist säurehärtend oder als Einbrennlacke eingesetzt.
Härte
Widerstand eines Anstriches gegen mechanische Einwirkungen.
Härter
Zur Anregung der Vernetzung von Harzen dienende chemische Substanzen.
Harzseifen
stark schäumende, durch längeres Kochen von Harzsäuren mit Natron oder Kalilauge gebildete Harzsäure.
High-Solid
Vormaterialien und Lacke mit hohem Festkörpergehalt (70 bis 80%), dafür entsprechend niedrigerem Lösemittelanteil.
Hitzebeständigkeit
beständig gegen Temperaturveränderung der Anstrichfilme bei Erhitzung des Anstrichträgers.
Hochsiedende Lösungsmittel
langsam verdunstende Lösungsmittel mit Siedetemperatur über 150 °C; sie werden zur Verbesserung der Verstreichbarkeit von Anstrichmitteln eingesetzt.
Hochziehen/Kräuseln
Anläsen des Untergrundes durch Eindringen des Lösungsmit tels, meistens bei nicht ausreichend durchgetrockneten Alt lackierungen oder lufttrocknenden Lackierungen.
Holzschutzmittel
Schutzmittel, z. B. Imprägnierung mit für Insekten, Mikroorga nismen und Pilze giftigen Wirkungen.
homogen
gleichmäßig; z. B. Verteilung des Pigments im Bindemittel. Ge gensatz: heterogen
hydrophil
mit Wasser leicht benetzbar, wasserfreundliche Stoffe.
Hygiene
ist die Lehre von der Gesundheit und ihrer Erhaltung.
hygroskopisch
Fähigkeit eines Materials, Luftfeuchtigkeit bzw. Wasser in sich aufzunehmen.
hygroskopische Stoffe
Stoffe, die gesetzmäßig entsprechend der relativen Luftfeuchtigkeit ihrer Umgebung Wasserdampf aufnehmen und abgeben.
Immission
Störungen durch Geräusche, Gerüche oder Gase, die von einem bestimmten Ort ausgehen.
Imprägnierung
Konservierungs- und Schutzbehandlung von porösen Stoffen, auch zur Wasserabstoßung und zum Brandschutz.
Inhibitoren
Chemische Vorgänge einschränkende oder behindernde Substanzen, z. B. Holzinhaltsstoffe, die die Aushärtung eines Lackes beeinträchtigen.
Infrarotstrahler
Auf der Basis der Infrarotstrahlung arbeitende Wärmestrahler; Heilstrahler arbeiten mit kurzwelligen Strahlen - das Licht ist sichtbar; bei Dunkelstrahlen ist es nicht sichtbar. Verwendet für Trockeneinrichtungen.
inhomogen
Z. B. Holz zeigt nach verschiedenen Bearbeitungsrichtungen am gleichen Stück verschiedene Eigenschaften auf.
irreversibel
Materialien, die nach dem Trocknen nicht mehr durch Lösemittel auflösbar sind.
Isocyanate
Ausgangsprodukte für Lacke, Kleber, Kunststoffe, die auf der Basis der Polyaddition aufgebaut sind.
Isolieren
Bearbeiten mit Sperrgrund, um z. B. die Einwirkung von Holzinhaltsstoffen auf die Lackschicht und umgekehrt zu verhindern.
kalter Fluss
Eigenheit der plastomeren Kunststoffe, bei entsprechender, von der Temperatur abhängiger spezifischer Belastung dieser Belastung auszuweichen.
Kapillarität
Je dünner ein Haarröhrchen ist, desto höher steigt in ihm Was ser, gemessen am Wasserspiegel. Bewirkt tiefes Eindringen von Schutzmitteln und Lacken.
Katalysator
Stoff, der ohne eigene Veränderung durch seine Anwesenheit eine chemische Reaktion anderer Stoffe herbeiführt oder in ihrem Verlauf bestimmt.
Klarlack
Lack ohne Deckvermögen, der als Farbe nur die Eigenfarbe des Bindemittels zeigt.
Kleben
Trocknungsstörung, hervorgerufen durch nicht ausreichend durchgetrocknete Grundmaterialien, zu dicken Lackauftrag oder zu viel Trockenstoffzugabe.
Klebstoffe
Organische, anorganische oder Verbindungsgemische, die nach der Trocknung oder Aushärtung durch einen Film eine Verbindung zwischen zwei Stoffen herbeiführen, die auf den Gesetzen der Kohäsion und Adhäsion beruht.
Koagulation
Ausflockung von Anstrichbestandteilen durch Gerinnungserscheinungen.
Koaguliermittel
Ein Mittel, das dem Wasser zugesetzt wird, um Lackniederschlag ausflocken zu lassen (wasserberieselte Spritzkabinen).
Kohäsion
Zusammenhalt; z. B. die Kraft, die innerhalb einer Lackschicht den Zusammenhalt der verschiedenen Bestandteile (Moleküle) bewirkt.
Kohlenwasserstoffe
Aus Kohlenwasserstoff und Wasserstoff aufgebaute chemische Verbindungen, die in aliphatische mit Kettenmolekülen und aromatische mit vielgliedrigen Ringen mit und ohne Ketten eingeteilt werden. Grundlage aller organischen Verbindungen.
Kombinationslacke
Meist Nitrozellulose-Alkydharz-Kombinationen mit den Eigenschaften beider Lackarten: schnelle Trocknung und guter Glanz.
Kondensation
Wiederverflüssigung von Siededämpfen und Gasen. In der Chemie eine unter Wasseraustritt ablaufende chemische Reaktion,
z. B. bei säurehärtenden Lacken.
Kondensation
Verflüssigung von (Wasser-)Dämpfen. Auch chemische Reaktion bei der Herstellung bestimmter Kunstharze.
Konsistenz
Beschaffenheit und Verhalten eines Stoffes gegen Formänderung, z. B. plastisch, thixotrop, gallertartig.
Körnung
Bezeichnung für Korngröße und Oberflächenrauigkeit von Schleifmitteln.
Korrosion
Zerstörung von Metallen durch Rostbildung infolge Verwitte rung oder anderer Umwelteinflüsse.
Korrosionsschutz
Alle Maßnahmen, um Metalle, Kunststoffe, Betone u. a. Werk stoffe vor der Zerstörung durch chemische und/oder physikalische Angriffe (z. B. Witterung) zu schützen.
Krakelierung
unregelmäßige Rissbildung in Lacken, durch Reißlacke auch zu Effekten genutzt.
Kratzfestigkeit
Widerstandsfähigkeit von Lackfilmen gegen mechanische Belastung, z. B. gegen Scheuern von Sandkörnern.
Kreiden
Ablösen von Pigmenten und Füllstoffen durch Abbau des Binde mittels an der Oberfläche einer Beschichtung.
kulturell
Gesamtheit der typischen Lebensformen größerer Gruppen.
Kunstharze
entstehen durch Polymerisation bzw. Polykondensation aus verschiedenen Grundstoffen, z.B. Steinkohle, Erdöl. Sie dienen u. a. für Kunstharzlacke verschiedener Eigenschaften, die Kunstharze als Bindemittel enthalten.
Kunstharzputze
Beschichtungsmittel, die als Bindemittel Polymerisatharze und Füllstoffe enthalten. Je nach Auftragverfahren und Oberflächenbehandlung unterscheiden wir Kratz-, Reibe-, Rillen-, Spritz-, Roll-, Streich-, Modellier- und Buntsteinputze.
Kunststoffdispersion
feine Verteilung von Kunstharzen o. a. Stoffen in einer Flüssigkeit (Wasser). Kunststoffdispersionsfarbe ist ein Beschichtungs stoff aus Kunststoffdispersion und Pigmenten, auch „Dispersionsfarbe". Die Bezeichnung „Binder" sollte nicht mehr angewandt werden.
Lack
Anstrichstoff, z. B. Autoserienlack oder Fahrzeugreparaturlack, der einen Film mit spezifischen Eigenschaften ergibt.
Lackfarbe
ist immer ein pigmentierter Lack.
Lackkocher
Kraterförmige Oberflächenzerstörung, verursacht durch ungenügende Ablüftzeit und zu hohe Schichtdicken bei kurz
trocknenden Lacken mit niedrig siedenden Lösungsmitteln.
Läuferbildung
Lack läuft ab (meist an senkrechten Fahrzeugteilen), u. a. bei zu dickem Lackauftrag, fehlerhaft spritzender Pistole oder ungenügendem Abstand zwischen Pistole und Objekt.
Lasur
Durchscheinende Anstrich mittel, oft mit fungizider Wirkung, die den Untergrund durchscheinen lassen. Pigmentierung verhin dert Vergrauen. Sie bilden eine wasserdampfdurchlässige Schicht.
Latexfarben
Kunststoffdispersionen auf „Kunstkautschuk"-Basis; der Begriff ist weniger üblich.
Leuchtfarben
Anstrichstoffe mit Pigmenten, die Licht aussenden können. Selbstleuchtend durch radioaktive Stoffe, nachleuchtend nach Erregung durch Tageslicht oder Kunstlicht, fluoreszierend durch Einwirkung von UV-Licht, Röntgen- oder Kathodenstrahlen. Tageslichtleuchtfarben strahlen UV-Licht als sichtbares Licht zurück.
Lichtechtheit
Anstrichmittel, bei denen sich Bindemittel, Pigmente und Hilfsstoffe weder durch sichtbares Licht noch durch UV- oder Wärmestrahlen farblich verändern lassen.
Lösemittel
Mehr oder weniger flüchtige Stoffe zur Lösung der filmbilden den Substanzen eines Bindemittels.
Lufttrocknung
Trocknung eines aufgetragenen Beschichtungsstoffes ohne zusätzliche Wärmezufuhr.
MAK (maximale Arbeitsplatzkonzentration)
Maßeinheit für die höchstzulässige Menge an Lösungsmitteldämpfen, bezogen auf das Volumen des Arbeitsraumes.
Mattieren
Auftragen von matt auftrocknenden Lacken oder Mattschleifen hoch- oder seidenglänzender Lackfilme.
Mattine
farbloser Lack auf Nitrocellulose- oder Schellack-Basis.
Mehrkomponentenlacke
aus mehreren Bestandteilen kurz vor der Verarbeitung zusammengemischte Lacke, die durch chemische Reaktion aushärten.
Metamerie
Die Farbabweichung durch den Einfluss unterschiedlicher Licht quellen auf zwei Farbflächen.
Mikrometer (µm)
1 Mikrometer = 1/1000 mm. Maßeinheit zum Messen von Filmschichtstärken (Trockenfilm 30 bis 50 µ, kompletter Lackaufbau 120bis150µ).
Mischbarkeit
Die Verträglichkeit von verschiedenen Lacken oder Lacktypen miteinander und zwischen Lack und Verdünnung ist stets frag würdig und auch bei scheinbarer Verträglichkeit der Mischung nicht immer ohne nachteilige Folgen. Deshalb nur gleiche Lack typen miteinander mischen und nur vorgeschriebene Verdünnungen verwenden.
Mischpolymerisate
Bei gemeinsamer Polymerisation verschiedener monomerer, ungesättigter Stoffe gewonnenes Polymerisationsprodukt. Man erzielt damit Stoffe mit spezifisch neuen und besseren Eigenschaften, z. B. Glanz und Dehnbarkeit.
Mohssche Härteskala
Widerstand eines Feststoffes gegen Verformung
-
Talk 6 Feldspat
-
Gips 7 Quarz
-
Calcit 8 Topas
-
Flussspat 9 Korund
-
Apatit 1O Diamant
1 + 2 mit dem Fingernagel ritzbar; 1-4 mit Messerritzbar; 6-10 ritzen Fensterglas.
Heute genauer durch die Mikrohärte-Maßzahl bestimmt. Ein druck eines Diamanten mit 1-200 kg Belastung in einem Stoff, auf.10 µm Eindruck bezogen.
Monomer
Im Gegensatz zu polymeren Stoffen, bei denen Riesenmoleküle entstehen, liegen hier die einzelnen Moleküle getrennt und selbständig nebeneinander.
Nassschleifen
staubfreies Glättverfahren mit Wasser, Öl oder Testbenzin als Kühlmittel und zur Staubbindung.
narkotisierend
sind alle Stoffe, die Funktionen lebender Zellen in aufhebbarer Weise hemmen (lähmen).
Netzmittel
Ausbreiten einer Flüissigkeit an der Oberfläche eines festen Kör pers. Es sind Flüssigkeiten mit niedriger Grenzflächenspannung.
niedrig siedende Lösungsmittel
rasch verdunstende Lösungsmittel mit einem Siedebereich zwi schen 34 °C und 100 °C.
Nitrocellulose
abgekürzt NC, Ester der Zellulose und der Salpetersäure, kombi nierbar mit anderen Lackrohstoffen, mit Ölen und Weichma chern; wesentlicher Lackrohstoff.
Nitrocelluloselacke
schnell durch Verdunstung der Lösungsmittel trocknender Lack, vorwiegend aus Nitrocellulose, verwendet als Grund- und Deck lack, leicht reparierbar, bei Holzlackierung meist offenporig ein gesetzt. Für den Außenbau schwierig; nur dann zu verwenden, wenn Außenbeständigkeit ausdrücklich zugesagt wird.
Nitro-Kombinationslacke
Nitrocelluloselack mit Zusatz von Alkydharzen.
Nuancieren
Mischen einer Farbe oder Nachtönen eines fertigen Farbtones zum Anpassen an die Altlackierung.
Oberflächenspannung
Kräfte, die die Oberfläche eines Körpers oder einer Flüssigkeit zusammenhalten. Bei Wasser kann sie durch Zugabe von Netzmitteln reduziert bzw. aufgehoben werden, wesentlich ist diese Eigenschaft z. B. beim Beizen.
Oberflächentrocknung (staubtrocken)
Der Zeitpunkt, in dem bei einer Beschichtung eine dünne Filmbildung eintritt, die aber noch keine Durchtrocknung ist.
Orangenschaleneffekt
Oberflächen-Verlaufstörung (Spritznarben), hervorgerufen durch falsche Verdünnung, zu geringe Spritzviskosität, falsche Spritzraumtemperatur oder falschen Spritzdruck.
Osmose
Diffusion von Flüssigkeiten durch halbdurchlässige Trenn wände, um die Salzkonzentration auszugleichen. Kann zur
Unterrostung von Lacken auf Stahl führen, wenn aus der Reinigung oder aus anderen Gründen Salzreste verblieben sind.
Oxidation
Oxidbildung durch Reaktion eines Stoffes mit Sauerstoff. Die Oxidation reicht von der Verbrennung organischer Stoffe über Rosterscheinungen bis zur Sauerstoffaufnahme von Öllacken.
Ozon
Aus drei Atomen Sauerstoff = 03 aufgebautes, Bakterien und Farbstoffe zerstörendes Gas, stärkstes Oxidationsmittel; entsteht aus Sauerstoff durch ultraviolette Bestrahlung oder durch elek trische Entladung in Gegenwart von Sauerstoff.
Paraffine
aliphatische Kohlenwasserstoffverbindungen. Bei Lacken als Mattierungsmittel zugesetzt; bei ungesättigten Polyestern als Schutzschicht, um Störungen der Aushärtung durch den Luftsauerstoff zu verhindern.
Passivieren
korrosionshemmende Vorbehandlung eines metallischen Untergrundes (industriell durch Phosphatieren, Verzinken; handwerklich durch Grundieren).
Passivierung
In der Oberflächentechnik Präparieren des Untergrundes gegen Angriffe von Luftsauerstoff, Feuchtigkeit, Chemikalien und Mikroorganismen; wird erreicht durch Anstriche mit passivieren den Pigmenten wie Zinkchromat, Bleicyanamid und Bleimennige, Phosphatieren, Metallisieren, Beschichten mit Kunststoffen, Plattieren mit Metallfolien oder kathodischem Rostschutz.
Patinieren
lmitationstechnik, um neue Möbel alt erscheinen zu lassen; wird durch Beiz- und Nebeltechniken und auch durch Kombinationen mit Bleichverfahren erreicht. Diese Technik kann auch angewendet werden, um eventuelle Profilerhebungen aufzuhellen.
Peroxide
sauerstoffreiche chemische Verbindungen. Abkömmlinge des Wassersuperoxides; als Bleichmittel, zur Härtung von ungesättigten Polyestern usw. eingesetzt.
permanente Weichmacher
dauernd; sich nicht verflüchtigende Weichmacher in physikalisch trocknenden Lackbindemitteln (natürliche Öle, Ester).
Phosphatieren
Behandeln von Metallflächen mit Phosphatsäurepräparaten. Der entstehende Phosphatfilm schützt die Flächen kurzfristig gegen Angriffe des Luftsauerstoffes.
physikalische Trennverfahren
Verfahrenstechnik, um Stoffe oder Gemische zu zerlegen. Mechanisch durch Aufbereitung (Sieben, Stauben u. a.); thermisch durch Destillation, Extraktion, Trocknung; elektrisch und magnetisch.
physikalische Trockung
Trocknung und Aushärtung von Lacken durch Verdunsten der Lösungsmittel. In der Regel können diese Lacke durch das verwendete Lösungsmittel wieder angelöst werden.
Pigment
ist eine feinteilige, im Anwendungsmedium farbgebende und praktisch unlösliche Substanz, z. B. Buntpigment, Weißpigment.
Pigmentvolumskonzentration
der prozentuale Volumsanteil der Pigmente und Füllstoffe zum Gesamtvolumen eines getrockneten Anstrichfilms.
plastischer Anstrich
reliefartig modellierte Beschichtungen, die eine Flächenbelebung darstellen, hergestellt mit dickflüssigen Anstrichstoffen mit Füllstoffen.
Polymerisation
chemischer Vorgang, bei dem sich durch Trocknung die einzelnen Moleküle verketten.
Poise
abgekürzt P, Maßeinheit für die Viskosität von Flüssigkeiten. Messung z. B. mit dem Kugelfallviskosimeter. Je größer die Poise-Zahl, desto zäher die Flüssigkeit.
Polyaddition
Verbindung chemisch verschiedener Reaktionspartner zu Kunst stoffen, z. B. Desmodur und Desmophen zu Polyurethan.
Polyester
aus Veresterung von Polycarbonsäuren mit Polyalkoholen entstandene Kunststoff- und Lackrohstoffe, u. a. für Alkydharze und ungesättigte Polyester.
Porenfüller
ein mit Füllstoff und/oder Farbmittel versetzter Beschichtungsstoff zum Füllen von Holzporen vor dem Lackieren.
RAL
geschützter Kurzname des (Reichs-)Ausschusses für Lieferbedingungen und Gütesicherung.
RAL-Faben
zum Zwecke des gleich bleibenden Farbtons eine beschränkte Auswahl genormter Farben.
Reaktionslacke
härten durch chemische Reaktion bereits bei Raumtemperatur. Es gibt Einkomponenten- und Zweikomponentenlacke.
Reflow-Verfahren
Wiederverflüssigung bereits getrockneter thermoplastischer Acryllackierungen durch hohe Temperatureinwirkung.
relative Feuchte (Luftfeuchte)
Wasserdampfgehalt der Luft.
absolute Luftfeuchtigkeit = Gramm Wasserdampf pro m' Luft, ohne dass Wasser ausfällt
maximale Luftfeuchtigkeit = höhere Temperatur, mehr Gramm Wasserdampf pro m' Luft
z. B. 0 °C = 4,8 g Wasser 30 °C = 30,3 g Wasser
relative Luftfeuchte= absolute Luftfeuchtigkeitx 100
maximale Luftfeuchte
reversible
Materialien, die durch Lösemittel wieder in einen flüssigen Zu stand zurückgebracht werden können (z. B. thermoplastische Acryllacke).
Rissbildung
spinnennetzartige Risse in der Lackoberfläche; meist eine Folge falschen Lackaufbaus, mangelnder Durchtrocknung oder nicht aufeinander abgestimmter Materialien.
Rost
entsteht vor allem durch Einfluss von Feuchtigkeit auf Metalle (s. auch Korrosion). Verhinderung von Rostbildung ist eine der wichtigsten Aufgaben einer Fahrzeuglackierung.
Salicyl
organische Säure, die frei oder als Methylester in vielen Pflanzensäften und ätherischen Ölen vorkommt.
säurehärtende Lacke
gehören zu den Phenolharzlacken. Sie härten durch Säurezugabe (Härter}, z. B. Parkettsiegel.
Schlagfestigkeit von Lacken
elastische Lacke, meist auf Alkydharzbasis, die Druck, Stoß und Schlag ohne Beschädigung überstehen.
Schleifbarkeit
Eigenschaft von Spachteln und Füllern, nass oder trocken ge schliffen werden zu können, um für die nachfolgende Deck lackierung eine ebene Fläche zu bilden.
Schleifhof
beim Schleifen freigelegte Schichten des alten Lackierungsaufbaus.
Schlussanstrich
siehe „Deckanstrich".
Schrumpfen
Zusammenziehung der Lacke bei der Aushärtung führt zu Spannungen und dadurch zu unzureichendem Kantenschutz.
Schwabbeln
maschinelles Polieren von lackierten Teilen.
Schwermetallpigmente
farbgebende Teile von Metallen mit einer Dichte über 3,5 g/cm3 (Eisen, Kupfer, Nickel, Wolfram, Silber, Gold, Blei, Zinn, Zink).
Sedimentation
Das Absetzen der Pigmente innerhalb eines Lackes bei längerer Lagerung. Bedingt durch unterschiedliche spezifische Gewichte der Pigmente (s. auch „Absetzen").
Seidenglanz
Oberflächeneffekt von Lacken mit diffusem Glanz, erreicht durch Zusatz von Mattierungsmitteln, auch durch Schleifen mit Bimsmehl oder Stahlwolle.
Sicke
stabilisierende, d. h. die Festigkeit erhöhende Presskante in einer Fahrzeugkarosserie.
Siebdruck
abgewandelte Schabloniertechnik, bei der ein feinmaschiges Sieb die Farbe auf den Anstrichträger überträgt.
Sikkative
Trockenstoffe, gelöst in flüchtigen organischen Lösungsmitteln, die in richtiger Dosierung eine Verringerung der Trockenzeit bringen. Zu hohe Dosen bringen Versprödung, zu geringe Trockenverzögerung.
Siliconkrater
kraterförmige Perlstellen in der Decklackschicht, hervorgerufen durch mit siliconhaltiger Politur gepflegte Fahrzeuglackierungen.
Stabilisatoren
Zusatzstoffe, die einen Aggregatzustand erhalten sollen, z. B. feste Teilchen oder Tröpfchen in der Schwebe.
Staubeinschlüsse / Flusen
Verunreinigungen, die in den noch frischen Lackfilm gelangen und darin eingeschlossen werden.
Stippen
Verunreinigungen des Lackmaterials durch untergerührte Lackhautfetzen, durch Ausscheidungen infolge falscher Lagerung oder durch falsche Verdünnungsmittel.
Strahlungstrocknung
Wärmeübertragung, wobei die zwischen Geräte und Objekt liegenden Luftschichten kaum erwärmt werden, erst der Lackträger wandelt die Strahlen in Wärme um.
Streckmittel
Zusatzmittel, um ohne wesentliche Verschlechterung der Qualität das Volumen zu erhöhen.
Styling
äußere Formgestaltung einer Fahrzeugkarosserie.
Sublimieren
direkter Übergang eines Stoffes von der Gasform zur festen Form.
Suspension
feinste Aufschlämmung von festen Teilchen in einer Flüssigkeit z. B. bei pigmentierten Anstrichstoffen.
technische Merkblätter
geben die meisten Hersteller für ihre Beschichtungsstoffe her aus. Sie enthalten alle für das Verarbeiten wichtigen Informationen.
temporäre Weichmacher
nur vorübergehende Wirksamkeit der zugesetzten Weichmacher in Anstrichfilmen (Abwandern von Weichmachern führt zu Veränderungen in den Endeigenschatten der Anstrichfilme).
Testbenzin
Lösungsmittel für viele Lackharze auf der Basis verschiedener aliphatischer Kohlenwasserstoffe, auch Verdünnungs- und Reinigungsmittel, das darauf getestet ist, einen Flammpunkt von über 21 °C und einen Siedepunkt zwischen 130 °C und 220 °C zu haben.
Thermoplastizität
Eigenschaft plastomerer Kunststoffe, in der Wärme ab bestimm ten materialspezifischen Bereichen zu erweichen.
Thixotropie
eine Erscheinung, bei der eine geleeartige Masse beim Bewegen (Streichen, Ziehen, Schütteln) flüssig wird und nach Aufhören der Bewegung wieder erstarrt.
Topfzeit (Potlife)
Zeit, in der ein Zweikomponentenmaterial verarbeitet werden kann.
Transparentlack
Lack ohne Deckvermögen, der mit lasierenden Pigmenten versehen ist.
Trockenstoffe
Metallverbindungen zur Erhöhung der Trockengeschwindigkeit bei oxidativ trocknenden Lacken.
Trocknung
Übergehen eines Anstriches vom flüssigen in festen Zustand. Physikalische Trocknung durch Verdunsten der Lösemittel, chemische durch Aufnahme von Luftsauerstoff (Oxidation).
Trocknungsarten
Lufttrocknung, Wärmetrocknung (Ofentrocknung, Einbrennen), Strahlentrocknung.
Trockungszustände
staubtrocken, klebfrei, griffest, durchgetrocknet.
Überstreichbarkeit (Überarbeitbarkeit)
Eigenschaft, auf einer Beschichtung eine oder mehrere Schichten aufbringen zu können, ohne die vorherige anzulösen.
ultraviolette Strahlen
UV-Strahlen sind unsichtbare Lichtquellen im violetten Bereich, die Hölzer zum Vergilben oder Vergrauen bringen können. Unter Vorhandensein eines Katalysators ist die Zerlegung von Lignin in wasserlösliche Stoffe möglich, dadurch Zerstörung der Haftung Lack-Holz.
UV-Absorber
organische Stoffe, welche die UV-Strahlen aufnehmen und in energieärmere Strahlung umwandeln.
In Form farbloser Stoffe, z.B. zum Schutz gegen Vergilbung von Hölzern, in Klarlacke eingebracht.
Verbrauch
siehe „Ergiebigkeit".
Verdünnung
Flüssigkeit, die das Lackmaterial in Ergänzung der Lösemittel in eine verarbeitungsfähige Form versetzt.
Vergilben
Veränderung z. 8. von Holztönen durch UV-Strahlung, Wärmebeeinflussung oder durch Veränderungen der Lackschicht selbst.
Verlauf
Vermögen einer noch flüssigen Beschichtung, die beim Auftra gen entstandenen Unebenheiten selbsttätig auszugleichen.
Verschnittmittel
Beimengung billiger Stoffe zu teuren, ohne dass grundlegende Eigenschaften verloren gehen.
Viskosität
Flüssigkeit von leicht- bis zähflüssigen Massen, auch plastische Stoffe, messbar mit Viskosimetern, z. B. dem Auslaufbecher.
Wasserdampfdiffusion
Durchdringen poröser Stoffe durch Wasserdampf. Von Bedeutung z. 8. bei Sperren auf Hölzern.
Wasserflecken
ringförmige Eindrücke im Lackfilm, wenn dieser zu früh dem Re gen ausgesetzt wird.
Wasserverdünnbarkeit
Eigenschaft von Beschichtungsstoffen, sich bis zum verarbeitungsfertigen Zustand mit Wasser verdünnen zu lassen.
Wirbelsintern
Herstellung von Kunststoffüberzügen auf Metallen, wobei das erhitzte Metall in ein Pulverbad aus Kunststoffteilchen gehängt wird. Die vorhandene Resttemperatur nach dem Ausheben lässt die Oberfläche glatt verlaufen.
Wischbeständigkeit
Eigenschaft eines Anstrichs, bei leichtem trockenen Reiben nicht abzufärben. Bei Kunststoffdispersionsfarben gibt es nur die Güteklassen „waschbeständig" und „scheuerbeständig".
Xeno-Test
Prüfverfahren zur Feststellung der Lichtechtheit von Anstrichen.
Zweikomponentenlacke
Aus zwei Bestandteilen vermischte Reaktionslacke, z. 8. DD Lacke, Epoxidharz- und SH-Lacke, aber auch Zwei-Topf-Wash primer.