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  • AutorenbildYannick Kettner

Otto-Wagner-Grün: Wiener Farben Teil 2

Wir als Malerfirma aus Wien haben wir das große Glück, in einer Stadt mit einer unglaublich reichen architektonischen Geschichte zu arbeiten. Einer der einflussreichsten Architekten Wiens war zweifellos Otto Wagner, dessen unverwechselbare Designs das Stadtbild bis heute prägen. Wagner hinterließ mit seinem Namen auch Spuren in der Farbgestaltung – der Farbton, der als "Otto-Wagner-Grün" bekannt ist, hat eine besondere Stellung erlangt. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die Geschichte und die Besonderheiten dieses einzigartigen Grüns und beleuchten, warum es gar nicht so viel mit Otto Wagner selbst zu tun hat.


Die Geschichte von Otto Wagner und dem "Otto-Wagner-Grün" in Wien

Otto Wagner war ein Pionier der Wiener Moderne und ein führender Vertreter des Jugendstils. Seine Architektur zeichnete sich durch klare Linien, Funktionalität und eine unverwechselbare Ästhetik aus. Eines seiner berühmtesten Bauwerke ist die Wiener Stadtbahn, die später zur heutigen U-Bahn umgebaut wurde. Für die Stationen und andere städtische Gebäude wurde und wird häufig ein spezielles Grün, das zum Markenzeichen von Wagners Werken wurde. Dieses "Otto Wagner Grün" ist ein blasser Grünton, der sowohl Eleganz als auch Funktionalität ausstrahlt. Es wurde vor allem für schmiedeeiserne Elemente wie Geländer, Fensterrahmen und dekorative Details eingesetzt. Besonders bekannt ist das "Otto-Wagner-Grün" von den Stationsgebäuden der Stadtbahn, wie beispielsweise der Station "Karlsplatz", die heute als Ikonen des Jugendstils gelten.


U-Bahn-Station Karlsplatz in Wien

Die Besonderheiten von "Otto Wagner Grün"

Das "Otto Wagner Grün" ist nicht einfach nur eine Farbe – es ist ein Symbol für die Moderne, für Fortschritt und für die Verschmelzung von Funktion und Ästhetik. Der Farbton ist ein eher blasses und mittelhelles Grün. Besonders in Kombination mit den geometrischen Formen und klaren Linien von Wagners Architektur wirkt das Grün als ausgleichendes Element, das den Bauwerken eine zeitlose Schönheit verleiht. Besonders in der Farbkombination mit Gold ergibt sich ein ästhetisch Gesamtbild.



Ist das "Otto-Wagner-Grün" wirklich von Otto Wagner?

Nachdem vorherigen Absätzen scheint klar zu sein, dass Otto Wagner selbst diesen Grünton für seine Gebäude gewählt hat, doch das ist tatsächlich eine historische Fehlannahme. In Realität stammt der bekannte Farbton gar nicht aus den Zeiten in denen die Gebäude initial von Wagner geplant und anschließend errichtet wurden. Damals wurde nämlich ein Beigeton verwendet und gar nicht der bekannte Grünton. Somit ist der name "Otto-Wagner-Grün" eigentlich nicht passend gewählt.


Erst nachdem zweitem Weltkrieg wurde das Grün, welches auch als Resedagrün bezeichnet wird, für Gebäude in Wien verwendet. Interessant ist hierbei, dass sowie auch schon beim "Schönbrunner Gelb" die Namensgebung eigentlich falsch oder unpassend gewählt wurde, da ursprünglich bei den Gebäuden, für die diese Töne stehen, andere Farben eingesetzt wurden und die berühmten Farbkreationen erst später ihren Platz auf den Flächen fanden.


Nichts desto trotz ist der Grünton heute fester Bestandteil des Wiener Stadtbilds und kann sogar mit einem RAL Ton definiert werden. Laut dem Bundesdenkmalamt lautet er RAL 6011:


Otto-Wagner-Grün


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